Aachener Zeitung - 14.04.2008
Mit dem „Familien-GPS“ das erste große Ziel erreicht
Christoph Hahn
Herzogenrath. Gabriele Allmann und ihre Kollegen vom „Frauen-Kommunikations-Zentrum“ im Herzogenrather „Eurode-Bahnhof“ sind allesamt richtige Gewinnertypen. Nicht nur, weil sie mit ihrem neuen Projekt „Familien-GPS“ ein ebenso anspruchsvolles wie viel versprechendes Unternehmen gestartet haben. Zum eigenen Wagemut kam jetzt noch Glück dazu: Nachdem Geschäftsführerin Allmann im Januar die Bewerbungsunterlagen eingereicht hatte, konnte die Managerin jetzt in Berlin von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen einen mit 149500 Euro dotierten Scheck entgegen nehmen. Gefördert wird das Herzogenrather Projekt im Rahmen des Programms „Unternehmen Familie – Innovationen durch Familien unterstützende Dienstleistungen“. Geholfen hat den engagierten Frauen die Unterstützung von Bürgermeister Christoph von den Driesch. Auch er freute sich mit Allmann sowie ihren Mitstreiterinnen Gerda Crolla und Birgit Kuballa, der Herzogenrather Gleichstellungsbeauftragten, über den Erfolg im Wettbewerb um die Mittel aus der Bundeshauptstadt. Dabei sorgte ein dichtes Feld von Mitbewerbern für scharfe Konkurrenz. Insgesamt hatten 422 Kommunen, karitative Verbände und andere Initiativen ihre Bewerbungsunterlagen an das Ministerium in Berlin gesandt. 37 Projekte wurden nominiert und kamen so in die engere Auswahl. Zwölf Teilnehmer, darunter die Herzogenrather, konnten die Juroren schließlich für sich einnehmen. Das Projekt des „Frauen-Kommunikations-Zentrums“, das bis Ende 2010 befristet ist, soll durch eine noch zu erstellende Datenträger-CD, eine Website, eine Broschüre und persönliche Beratung Frauen (aber gewiss auch Männern) „kompakt und kompetent Beratung und Unterstützung bei der Planung individueller Familienkonzepte bieten“, sagte Gabriele Allmann. Ziel der bald zwei GPS-Mitarbeiterinnen (die Abkürzung bedeutet dabei „GenderPersonalService“) soll es zudem sein, das breit gefächerte Angebot Familien unterstützender Dienstleistungen in Stadt und Region genau zu recherchieren und zu bündeln, um so ihren Gesprächspartnern beziehungsweise den Lesern von Broschüre und Website eine Übersicht verschaffen zu können. Zudem sollen Lücken im lokalen oder regionalen Angebot aufgespürt werden – dies mit dem Ziel, im Schulterschluss zwischen den potenziellen Auftraggebern und denen, die ihnen – etwa als Babysitter – helfen könnten, Lücken im Dienstleistungsnetz zu schließen. Doch damit nicht genug: Überdies wollen die GPS-Initiatorinnen Frauen in ihrem Bemühen um familienfreundliche Teilzeitarbeit unterstützen. Auch Workshops und Info-Veranstaltungen sollen demnächst zum umfangreichen Angebot gehören. Mehr dazu im Internet: www.frauenkommgleis1.de