Aachener Zeitung - 23.02.2007
Neues Leben im alten Bahnhof
Anja Klingbeil
Herzogenrath. Manchmal dauern Dinge etwas länger. Und die Mühlen der Bürokratie mahlen mitunter langsamer als erwartet. Doch nun ist es endlich soweit: Am Samstag, 10. März, findet die offizielle Eröffnung des alten/neuen Bahnhofs in Herzogenrath statt, an der auch NRW-Bauminister Oliver Wittke teilnimmt. Immerhin hat das Land die Maßnahme mit bis zu 80 Prozent bezuschusst. Das sind rund 1,4 Millionen Euro aus Fördermitteln. Gekauft wurde das Gebäude für 280 000 Euro. Die Umbaukosten lagen bei 1,4 Millionen Euro. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Es wird gewerkelt, gehämmert und poliert in dem historischen Bahnhofsgebäude, das seinen alten Charme trotz neuen Innenlebens behalten hat. Auch darauf haben die Aachener Architektinnen Ulla Komes und Birgit Siebenmorgen geachtet. „Es ist schon eine spannende Aufgabe, mit alter Bausubstanz umzugehen", sagt Komes. Und so bildet etwa in einem der zahlreichen Räume eine fein ziselierte Säule aus dem 19. Jahrhundert den Mittelpunkt. Innovatives Image Vereint unter einem Dach sind das Café „zeitlos", die DB-Agentur Plum, das Forum für Kunst und Kultur in der Euregio sowie das FrauenKommunikationsZentrum, das gleichzeitig auch eigentlicher Ideengeber dieses Projektes war. Der Bahnhof soll mit neuem Leben erfüllt werden. Als attraktives Kunst- und Kommunikationszentrum präsentiert sich das Gebäude aus dem Jahre 1853 hinter der historischen Fassade mit einem innovativen Image. „Wir sind wie eine große Familie", betont Anna Hallmann, die als Existenzgründerin nun das eigene Café betreibt. So wird es mit Sicherheit auch Ver-netzungen zwischen den einzelnen Nutzern des Bahnhofs geben, die sich im Rahmen des Gesamtkonzeptes gefunden haben. „Es ist schon erstaunlich, was sich aus einer Utopie, einem Wunschdenken heraus entwickelt hat", erinnert die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Kuballa an einen Workshop im Jahr 1999, auf dem die Idee für ein FrauenKommunikationszentrum geboren wurde. Herzstück soll die Service-Börse für Frauen sein. „Wir wollen Frauen unterstützen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen", betont Geschäftsführerin Gabriele Allmann. Hier sollen auch die regionalen Unternehmen eingebunden werden, über die die Service-Börse dann auch Aufträge vergeben will. Die Service-Börse bietet Tipps, Informationen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Ehrenamtler gesucht Das Forum für Kunst und Kultur ist übrigens noch auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern, die die Ausstellungen im Bahnhof während der Öffnungszeiten begleiten. Wer also Interesse hat, der wendet sich an den Geschäftsführer des Vereins, Ulrich Muntenbeck, unter 02406/93524 oder per E-Mail info@forum-herzogenrath.eu.