Aachener Zeitung - 10.12.2007
Mit innovativen Ideen den Markt erobern
Neue Servicebörse hilft Frauen auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit. Modellprojekt wird vom Land NRW gefördert. Kreis Aachen. Plattform und Drehscheibe soll sie sein, die neu eingerichtete Servicebörse im Projekt FrauenKomm.Gleis1. Sie wird das neue Herzstück des Frauenkommunikationszentrums im Herzogenrather Bahnhof. „Dieser Baustein – übrigens einmalig in der Region, ein vergleichbares Angebot gibt es nur in Hessen – war auch ein Grund dafür, dass wir als Frauenkommunikationszentrum überhaupt eine Landesförderung erhalten haben“, sagt Geschäftsführerin Gabriele Allmann. Ein Geburtstag steht bevor und Gäste steh’n ins Haus. Die alten Möbel haben ihren Dienst getan, das Schlafzimmer braucht frische Farbe, die Akten türmen sich und die Steuererklärung ist schon längst überfällig: Mit dem vielseitigen Angebot der Servicebörse ist das alles kein Problem mehr. Zahlreiche Frauen bieten hier ihre Dienste an. Die Palette ist reichhaltig. Frauen aus der Region haben sich in der Servicebörse zusammengeschlossen. In ihr vernetzen sie sich mit ihren vielfältigen Qualifikationen und Fähigkeiten aus unterschiedlichen Bereichen. Hier finden Kunden der Servicebörse kompetente Fachfrauen aus Arbeitsbereichen wie EDV-Technik, Computerschulungen, Arbeits- und Büroorganisation, Raumgestaltung und Einrichtung. Auch innovative neue Geschäftsideen finden sich, wie etwa eine Nachlassverwaltung im Sterbefall oder eine mobile Massage. Die Börse schafft Erwerbsmöglichkeiten für Frauen, die Familie und Beruf miteinander verbinden möchten. „Wir wollen die Frauen unterstützen, das unter einen Hut zu bringen. Wir übernehmen die Vermittlung und auch die Verwaltungsaufgaben wie etwa Rechnungen stellen“, erklärt Allmann. Der erste Angebotskatalog ist prall gefüllt und richtet sich an Privathaushalte. „Das ist der Startschuss. Der Katalog wird sich immer weiter entwickeln und wird ständig aktualisiert“, erklärt Ingrid Leifgen, die für das Layout des Katalogs zuständig ist. Doch dabei soll es nicht bleiben: Für das nächste Jahr soll ein zweiter Katalog zusammengestellt werden, der sich dann an Unternehmen und Firmen richtet, sagt Allmann. „Die Frauen bringen viel Know-how mit, viele sind hochqualifiziert. Leider ist es immer noch so, dass Frauen, auch wenn sie die gleiche Qualifikation haben, weniger verdienen als Männer“, betont Allmann. Bleibt nur noch abzuwarten, ob und wie die Kunden das Angebot annehmen. (ak)