Aachener Nachrichten - 27.06.2008
Neue Betätigungsfelder und unterstützende Hilfe
Beatrix Oprée
Herzogenrath. Das Miteinander der Generationen und das Engagement für die Gesellschaft sollen gestärkt werden: Mit einer hauptamtlich koordinierten Ehrenamtlerbörse beschreitet die Stadt Herzogenrath wieder einmal Neuland. „EhrenamtlerInnen für Familien und Senioren“ verbirgt sich hinter dem Akronym „Efas“, das Bürgermeister Christoph von den Driesch und Vertreter der beteiligten Institutionen am Donnerstag vorstellten. „Efas“ versteht sich als konsequente Erweiterung des vor einigen Monaten gestarteten städtischen Koordinationsbüros „Rund ums Alter“ und möchte Aufgaben suchende Ehrenamtler an Hilfe suchende Bürgerinnen und Bürger vermitteln. Zielgruppen sind Senioren und Familien, keineswegs in Konkurrenz, sondern durchaus als Ergänzung zu bestehenden Angeboten. So möchte „Efas“ Mitbürgern ab 60 Jahren ehrenamtliche Unterstützung anbieten. Von der Begleitung, etwa zum Arzt oder zu Behörden, über Gesellschaft durch Vorlesen oder bei Spaziergängen, Freizeitgestaltung, Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu anderen Senioren und Vereinen bis zur konkreten Hilfe im Haushalt reicht die Palette. „Hiermit stellen wir uns auf den demographischen Wandel ein“, sagt Annemarie Clermont-Karo, Bereichsleiterin Soziales im Rathaus. Die bisherigen Angebote sichern die Grundversorgung der Menschen, etwa häusliche Pflege oder fahrender Mittagstisch. Doch für die Bedürfnisse darüber hinaus bleibt keine Zeit, etwa, dass jemand mit am Tisch sitzt, wenn das Essen geliefert worden ist. Auch Familienpaten möchte „Efas“ vermitteln – ein niederschwelliges Angebot im Zuge des vom Jugendamt aufgelegten „Netzwerks frühe Förderung für Familien – frühe Hilfen für Familien“. Hier sucht „Efas“ Menschen, die bereit sind, Eltern und Alleinerziehende im Alltag zu unterstützen, wie Bernd Krott, Bereichsleiter Jugend, darlegt: „Oft geht es nur darum, junge Mütter aus der Isolation zu holen, regelmäßige Unterstützung anzubieten.“ Einen Schritt weiter geht die Familienfeuerwehr, die ein gesteigertes Maß an Spontaneität von den Ehrenamtlern erfordert. Denn Zielgruppe sind Familien, die kurzfristig in eine Belastungssituation geraten, etwa durch Unfall oder Krankheit der Mutter. Hilfen im Haushalt, Kinderbetreuung und Abhol- und Begleitdienste sind hier die Hauptbetätigungsfelder, wie Gabriele Allmann vom Frauenkommunikationsbüro und Monika Jentzen-Stellmach von der Familienservicestelle „Moliri“ darlegen. Natürlich werden alle ehrenamtlichen Börsianer geschult und laufend betreut. Denn alle Angebote reichen nur bis zu der Grenze, wo professionelle Hilfe nötig wird. Dies zu erkennen, aber auch ihre Rechte und Pflichten, Kommunikationstechniken, Umgang mit Hilfsmitteln und Erste Hilfe lernen die Ehrenamtler bei den Schulungen kennen. Bürgermeister von den Driesch und Birgit Kuballa, auch Koordinatorin des Lokalen Bündnisses für Familien, betonen die Bedeutung einer hauptamtlichen zentralen Anlaufstelle: „So können auch Synergieeffekte genutzt werden.“ Ausführliche Infos im Netz: www.herzogenrath.de