Aachener Nachrichten - 17.03.2012
Pointiert und selbstironisch
Elisa Zander
Herzogenrath. Normalerweise ist die Stimmung bei einer Ausstellungseröffnung gediegen. Andächtig, teilweise ehrfürchtig betrachtet man die Arbeiten der Künstler und interpretiert seine Ansicht in beispielsweise das Bild oder die Skulptur hinein. Jedoch: Bei der Ausstellung, die derzeit in den Räumen des Frauenkommunikationszentrums im Eurode-Bahnhof zu sehen ist, ist das anders. Da gehen die Frauen durch die Räume, lachen laut auf, zeigen auf den ein oder anderen Rahmen und kommentieren den darin befindlichen Cartoon. Die in sich geschlossenen Aussagen sind pointiert, charmant und selbstironisch. Im Zuge des Internationalen Frauentags hatten das Frauenbündnis, die Gleichstellungsstelle Herzogenrath und das Frauenkommunikationszentrum einen Kulturnachmittag organisiert, an dem die Ausstellung „Mistverständnisse“ von Birte Strohmeyer, begleitet von Musik und Kabarett, eröffnet wurde. Hamburger gegen die Falten Cartoons sind Strohmeyers Leidenschaft, wie sie sagt. „Ich bin sehr achtsam, höre gut zu, bei Medien und Unterhaltungen.“ Alltägliche Situationen wie Gespräche unter Freundinnen in der Sauna, ehrliche Gedanken über den demographischen Wandel oder die Beziehung zwischen Mann und Frau finden sich dort als liebevoll gezeichnete Momentaufnahmen. Die Frau, die auf dem Friedhof steht und sich denkt, dass ihr nun alle zu Füßen liegen, griff Kabarettistin Monika Hintsches in ihrer Rolle als Trude Backes auf. Mit einem Augenzwinkern zeigte sie die normalen Probleme und Gedanken der Frau auf, überlegte laut, wie man Falten mit Hamburgern retuschieren kann und ließ sich hierzu Tipps von den Besucherinnen geben. Monika Hintsches hält es mit ihrer Bühnenfigur ähnlich wie Jürgen von der Lippe: Ein bisschen Programm, eine Spur Ironie und der Einbezug des Publikums, sobald es sich ergibt. Den musikalischen Rahmen des Frauen-Nachmittags erzeugten Daniela Gölden (Gesang) und Sascha Pütz (Gitarre). Schwungvolle Balladen hatte sich etwa die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herzogenrath, Birgit Kuballa, gewünscht. Und so interpretierte das Duo gefühlvoll Songs wie „Time after time“. „Das fanden wir passender als etwas Gediegenes mit Klavier oder Geige“, erläuterte Birgit Kuballa die Wahl. „Mistverständnisse“ bis zum 30. März zu sehen Die Ausstellung „Mistverständnisse“ von Birte Strohmeyer ist bis Freitag, 30. März, im Frauenkommunikationszentrum im Eurode-Bahnhof zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr.