Aachener Nachrichten - 28.04.2006
Bahn AG zur Umsetzung ihrer Umbaupläne bewegen
Sprecher der Mehrheitskooperation CDU und Grüne beschreiben ihre Position in Sachen Ausbau und Modernisierung der Bahnhöfe Herzogenrath. Überrascht haben die Vorsitzenden der Mehrheitsfraktionen auf öffentliche Meinungen reagiert, die sich mit den Verhältnissen an den beiden Bahnhöfen in der Stadt befassen und in denen in einem Fall von einem "Schildbürgerstreich" die Rede war. Reimund Billmann MdL (CDU) und Folker Moschel (Grüne) formulieren: "In Verantwortung der Kooperation CDU/Bündnis 90/Die Grünen-Mehrheit im Rat wurde das Bahnhofsumfeld Herzogenrath neu gestaltet. So wurde die Park & Ride-Anlage errichtet und erweitert, darüber hinaus der Verknüpfungspunkt Bus und Bahn geschaffen. Des weiteren wurden immer wieder Initiativen eingeleitet, die Bahn zu veranlassen die Bahnsteige in Herzogenrath (Gleis 2 und 3) auch für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen, Fahrräder etc. und gehbehinderte Personen zugänglich zu machen." Für attraktives Umfeld Weil der Bahnhof immer mehr verfallen sei, habe die Stadt das Gebäude mit Fördergeldern des Landes NRW erworben und mit dem Umbau begonnen. "Dort werden Flächen vermietet (so genannte rentable Flächen), gleichzeitig ein Café errichtet. Räume für das Frauenkommunikationszentrum und für das Forum Kunst und Kultur geschaffen. Unsere Devise lautet: Leben für den Bahnhof, damit auch das Bahnhofsumfeld attraktiv wird, letzteres auch deshalb, weil wir Investoren für das Villa-Marbaise-Gelände (heute Parkplatz) suchen", bemerken die Kooperationssprecher. "Die Stadt hat die Hausaufgaben gemacht!" Selbst mit Unterstützung des früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Hans Peter Schmitz, des Parlamentarischen Staatssekretärs Achim Großmann MdB (SPD) und des CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Brandt sei es bis heute nicht gelungen, die Bahn zur Umsetzung ihrer Baumaßnahmen zu bewegen. Frühe "Wurzeln" Die Fraktionssprecher hoffen, dass es 2007 losgehen kann. Was den Bahnhof Kohlscheid betrifft: "Auch hier gehen die Wurzeln der Umgestaltung auf das Jahr 1996 und früher zurück, wenn man den Erhalt des Bahnhofs Kohlscheid berücksichtigt, den die Stadt Herzogenrath auf Antrag der Grünen jährlich mit 10 000 D-Mark bezuschussen musste", listen die Sprecher auf. Sonst würde es diesen Haltepunkt heute nicht mehr geben. Nichts ohne Stadt Ab 1996 versuchten der Bundestagsabgeordnete Schmitz, gefolgt von Staatssekretär Großmann die Bahn zu bewegen, die Erreichbarkeit des Bahnsteigs und das Umfeld zu gestalten. "Auch hier erreichten wir letztendlich nur das Ziel mit finanziellen Zusagen der Stadt Herzogenrath, ohne die überhaupt nichts gelaufen wäre", schildern Billmann und Moschel. Die CDU/Grünen-Kooperation mit Bürgermeister Gerd Zimmermann würden bei den Bahnhofsprojekten am Ball bleiben, sagen Billmann und Moschel zu. "Wir wollten etwas für die Bahn, aber auch für unsere Bürger erreichen. Nicht zuständig ist die Stadt Herzogenrath allerdings für das Verlegen der Gleise oder für den Bau der Bahnsteige in Herzogenrath. Das muss die Bahn schon alleine machen." CDU und Grüne hoffen andererseits, dass auf Grund der intensiven Berichterstattung "öffentlicher Druck entsteht und auch dieses Ziel gemeinsam erreicht wird". CDU und Grüne stünden an der Seite derer, die den umweltfreundlichen Schienenverkehr nutzen wollen.